Katy wurde mit Musik in ihrer Seele geboren. Schon in jungen Jahren verlor sie sich in Melodien, schrieb Lieder, die wie Fenster zu ihrem Herzen wirkten. Musik war nicht nur ein Hobby – sie war ihr Zufluchtsort, ihre Leidenschaft und ihre größte Freude. Doch mit der Zeit begann diese Freude zu verblassen. Das Spielen, Erschaffen und Teilen ihrer Musik wurde zur Quelle von Schmerz statt von Erfüllung.
Trotz ihrer tiefen Liebe zur Musik hörte Katy auf. Sie verlor den Funken. Die Rückschläge, die sie erlebte – Ablehnung, Kritik und die erdrückende Last von Selbstzweifeln – hinterließen Narben auf ihrer Seele. Diese Narben heilten nie vollständig. Die Bühne, die sich einst wie ein Zuhause anfühlte, wurde zu einem Schlachtfeld. Ihre kostbarste Leidenschaft wurde zu dem, was sie um jeden Preis vermied.
Auch heute, wenn sie darüber nachdenkt, zur Musik zurückzukehren, flüstert die Angst ihr zu. Was, wenn es nicht gut genug ist? Was, wenn sie wieder scheitert? Je tiefer ihre Verbindung zur Musik, desto grösser der Druck – und desto größer die Aufschieberei.
Warum schieben wir das auf, was uns am wichtigsten ist?
Katys Geschichte mag einzigartig erscheinen, doch viele von uns können sich darin wiederfinden. Die Dinge, die in unserem Leben am meisten bedeuten – unsere Leidenschaften, Träume und Beziehungen – sind oft die schwierigsten, die wir verfolgen. Warum? Weil der Einsatz unfassbar hoch erscheint.
Aufschieben hat nichts mit Faulheit zu tun; es geht um Selbstschutz. Die Angst, bei etwas so Wichtigem zu scheitern, kann sich unerträglich anfühlen. Wir vermeiden es, reden uns ein, dass wir es angehen, wenn der Zeitpunkt besser ist oder wir uns bereit fühlen. Doch tief im Inneren wissen wir, dass diese Ausreden nur Schilde gegen die Angst sind, unseren eigenen Erwartungen nicht gerecht zu werden.
Katys Liebe zur Musik ist nie verschwunden – sie ist noch da, wartet leise. Aber der Gedanke, zurückzukehren, fühlt sich monumental an. Und so schiebt sie, wie viele von uns, das auf, was wirklich zählt.
Ein Plan, um weiterzukommen
Auch wenn Katy den Sprung noch nicht gewagt hat, hat sie nicht aufgegeben. Sie hat eine „Prokrastinations-Mindmap“ erstellt – ein Werkzeug, das ihr hilft, bereit zu sein, wenn sie den Mut findet, es erneut zu versuchen. Es ist ihre Art, sich auf den ersten Schritt vorzubereiten, selbst wenn die Angst überwältigend ist.
So funktioniert Katys Ansatz:
Den Verlust anerkennen: Katy hat Frieden damit geschlossen, dass sie die Freude an der Musik verloren hat. Statt so zu tun, als wäre alles einfach, ist sie ehrlich über den Schmerz und die Angst, die sie zurückhalten.
Es aufteilen: Statt „zurück zur Musik“ als riesige Aufgabe zu sehen, hat sie es in kleine, machbare Schritte zerlegt – wie einen Song schreiben oder für sich selbst zu Hause singen.
Sanfte Ziele setzen: Katy erinnert sich daran, dass es nicht um Perfektion geht, sondern um Fortschritt. Sich wieder mit der Musik zu verbinden, muss nicht bedeuten, auf einer Bühne zu stehen; es kann einfach bedeuten, ein Lieblingslied auf der Gitarre zu spielen.
Was ist Ihre „Musik“?
Wir alle haben etwas wie Katys Musik – eine Leidenschaft, einen Traum oder ein Ziel, das wir vermeiden, weil es zu gross, zu bedeutungsvoll oder zu eng mit unserer Identität verbunden ist. Vielleicht ist es ein Projekt, das Sie starten wollen, eine Beziehung, die Sie reparieren möchten, oder eine Fähigkeit, die Sie schon immer lernen wollten.
Je bedeutungsvoller es ist, desto grösser die Aufschieberei. Aber auch: desto grösser die Belohnung, wenn Sie den ersten Schritt wagen.
Also, was ist Ihre „Musik“? Was ist das, was Sie aufschieben, weil es zu viel bedeutet? Genau wie Katy können Sie einen Plan erstellen, kleine Schritte gehen und die Freude wiederentdecken, die schon die ganze Zeit auf Sie gewartet hat. Der Kurs "Prokrastination verstehen und überwinden" bietet Ihnen die Gelegenheit, in einer unterstützenden Gruppe Ihre Träume zu benennen und neue Motivation zu finden, um diese aktiv anzugehen.
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